25.03.2024 - 15:31 | Quelle: Kicker/Transfermarkt.de | Lesedauer: unter 3 Min.
Crystal Palace
Oliver Glasner
Trainer erklärt England-Wechsel  

Glasners „Streben nach Glück“ bei Crystal Palace: „Trophäen stehen an letzter Stelle“

Trainer Glasner bei Crystal Palace: „Trophäen stehen an letzter Stelle“
©IMAGO

Der frühere Wolfsburger und Frankfurter Trainer Oliver Glasner wurde am 19. Februar als neuer Chefcoach bei Crystal Palace vorgestellt.  Der 49-Jährige, der zuvor auch mit einigen Top-Klubs in Verbindung gebracht worden war, entschied sich durchaus überraschend für den Tabellen-14. in der Premier League und unterschrieb dort einen Vertrag bis 2026. Weil es Glasner nicht primär um Titel geht.


Mitarbeiter
Oliver Glasner
O. Glasner Alter: 49
Crystal Palace
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„Ich habe den Verantwortlichen gesagt, falls es für sie okay ist, weiterhin nur zumindest auf Platz 16 oder 17 zu landen und nicht abzusteigen, dann bin ich dafür der falsche Trainer. Ich will nicht den Status quo beibehalten, sondern etwas entwickeln, ohne das an einer Platzierung festzumachen“, sagte der 49-Jährige im Interview mit dem „Kicker“.



Die Eagles spielen seit elf Jahren im englischen Oberhaus, erreichten seit dem Aufstieg 2013 aber nie einen einstelligen Tabellenplatz. In dieser Saison investierte der Klub 67,8 Millionen Euro in Neuzugänge wie Adam Wharton und Dean Henderson, während im Gegenzug nur ablösefreie Abgänge zu Buche standen. Kein anderer Premier-League-Klub hatte wie Crystal Palace keinerlei Einnahmen durch Spielerverkäufe.



Mit Newcastle United gebe es in England „sieben wirtschaftlich ganz starke Player, dazu Brighton, West Ham United, Aston Villa“, so Glasner. Er wolle mit seinem neuen Arbeitgeber „eben näher ran, unser Potenzial wecken – die Stadionkapazität wird zum Beispiel erhöht – und den Klub einen Schritt nach vorne bringen.“ Mit Eintracht Frankfurt gewann Glasner 2022 sensationell die Europa League, bei Crystal Palace wird der Österreicher vermutlich kleinere Brötchen backen müssen, was mögliche Titel anbelangt.


Trainer Glasner dachte lange nach: Glücksgefühle statt Titel als Antrieb 


Auf die Frage, warum er bei einem verhältnismäßig kleinen Verein mit gewissen Grenzen angeheuert habe, antwortete Glasner: „Ich habe lange darüber nachgedacht: Welche Aufgabe reizt mich als Trainer, welche erfüllt mich? Wo kann ich meine Stärken einbringen?“ Er sei glücklich, „wenn ich etwas mitgestalten, einen Klub nach vorne bringen kann. Wie in Linz, Wolfsburg oder Frankfurt. Das ging sogar überall schneller als gedacht.“ In seinen ersten drei Partien an neuer Wirkungsstätte gab es für den Nachfolger von Routinier Roy Hodgson jeweils einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage.



Glasner sei jemand, der „generell viel reflektiert“. Mit der Erkenntnis: „Am Ende des Tages ist es mir nicht so wichtig, diesen oder jenen Titel zu gewinnen. Meine persönliche Zufriedenheit schöpfe ich eher daraus, die Menschen im Klub und drum herum glücklich zu machen. Das ist das, was bleibt“, führte der Übungsleiter aus. Seine Europa-League-Medaille liege „irgendwo im Nachtkästchen“. Dafür habe er sich viele Bilder etwa vom Finale und den Feierlichkeiten angesehen. „Deswegen möchte ich gerne Trainer sein. Trophäen stehen eher an letzter Stelle. Die sind schön, ja. Aber der Weg dorthin, der ist das Besondere. (…) Diese Momente, dieses Glücksgefühl, das ist es, was mich antreibt. ‚Das Streben nach Glück‘, ein Film mit Will Smith, taugt wunderbar als Erklärung.“


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robstar Slowenien robstar 26.03.2024 - 07:54
Crystal Palace ist wirtschaftlich schwach, aber das nur im Vergleich zu anderen Vereinen aus der Premier League. Schaut man europaweit, haben sie mit ihren TV-Geldern immer noch ein riesiges Budget.

Im Wettbieten mit anderen englischen Vereinen werden sie vielleicht den kürzeren ziehen, aber den Wettbewerb gegen andere Vereine können sie immer noch locker gewinnen.

Manche Wettbewerber aus anderen Ligen können dann vielleicht mit den Europapokal-Wettbewerben locken, aber man sollte nicht übersehen, dass das Schaufenster Premierleague nicht minder attraktiv ist und man sich auch dort in das Sichtfeld englischer Top-Klubs spielen.
Szarinho Szarinho 25.03.2024 - 18:20
Ich habe zu dem Wechsel ambivalente Gefühle.

Einerseits ist Glasner letztendlich zu gut für so einen kleinen und - auch wenn man hier widersprechen kann - langweiligen Verein wie Crystal Palace. Kein tolles Stadion, Szene, Finanzen - ein typische Mittelfeldklub halt mit ein paar spannenden Spielern, den er vielleicht mal in die Europa League führt und mehr auch nicht. Aber das scheint für ihn ja kein Problem zu sein.

Am Ende wird es wahrscheinlich so gewesen sein, dass die Angebote der großen Klubs eben nicht wie prophezeit reinkamen und er halt wieder arbeiten wollte um auch ein Stückweit nicht die Aufmerksamkeit zu verlieren. Da ist die Premier League fast schon der „logische“ Schritt nach der Bundesliga. Wenn er mit Palace solide Ergebnisse hinbekommt, wird er dann auch seine Chance bei den ganz Großen bekommen.
Hucky Eintracht Braunschweig Hucky 25.03.2024 - 17:40
Sein Wechsel zu Palace erinert etwas an seinen Kollegen Hasenhüttels überraschenden Wechsel damals zu m Kellerkind Southhampton , beide etwas unter Wert gewechselt und bei Misserfolg kommt dann öffentliche mangelnde Wertschätzung wenn es nicht überragend klappt
Autor
PhilippMrq
Philipp Marquardt
TM-Username: PhilippMrq

Alle Beiträge des Autors
Oliver Glasner
Crystal Palace
Oliver Glasner
Geb./Alter:
28.08.1974 (49)
Nat.:  Österreich
Akt. Verein:
Crystal Palace
Aktuelle Funktion:
Trainer
Vertrag bis:
30.06.2026
Im Amt seit:
20.02.2024
Crystal Palace
Gesamtmarktwert:
404,70 Mio. €
Wettbewerb:
Premier League
Tabellenstand:
12.
Kadergröße:
28
Letzter Transfer:
Adam Wharton